Als Moderator eines Politik-Frühschoppens habe ich das am Sonntag live erlebt. Da wurden sämtliche Aussagen von Abgeordneten von fünf Parteien gelassen zur Kenntnis genommen. Aber schon die Erwähnung des Namens Westerwelle brachte das Blut der Zuhörer in Wallung. Und als ihn FDP-Landtagsvizepräsident Jörg Rohde als “den besten Außenminister seit Genscher” bezeichnete, gab es höhnische bis wütende Proteste.
Kein Zweifel, dieser Mann kann tun was immer er will. In den Augen der Menschen macht er es falsch. Er hat das eigentlich für höchste Popularitätswerte bekannte Amt des Außenministers im öffentlichen Ansehen derart heruntergewirtschaftet, dass er in der Beliebtheitsskala ganz unten herumkrebst. Aus dem einstigen Überflieger der Liberalen ist der Maulwurf der Nation geworden. Zu seinem beiden linken Händen kommen mindestens zwei linke Füße.
Ist es gerecht? Zunächst: So schlecht kann er seine Arbeit gar nicht machen, als dass die Komplett-Ablehnung der Menschen gerechtfertigt wäre. Aber Guido Westerwelle ist eben so ein Typ, der wahrscheinlich schon als Kind keine Spielgefährten gefunden hat. Ein Großmaul mit Hang zur übertriebenen Selbstdarstellung. Ob er nun 18-Prozent auf seine Schuhsohlen malte, im Big-Brother-Container auftauchte oder mit einem Gaga-Mobil auf Wahlkampftour ging oder das blödsinnige Wort von der “spätrömischen Dekadenz” in die Welt setzte.
Keiner mag ihn. Keiner will ihn mehr. Keiner findet ihn gut. Der ehemalige CSU-Halbgott Franz-Josef Strauß meinte mal: “Everybody’s darling is everybody’s Rindviech”. Mancher schafft Letzteres, ohne jemals Darling gewesen zu sein.
Für Interessierte hab ich das noch: http://www.istwesterwellenochimamt.de/
und die von mir gegründete Facobook-Gruppe “Schickt Guido Westerwelle auf die Alm”. http://www.facebook.com/groups/257545684265515/